Das alte denkmalgeschützte Fachwerkhaus Schlossstraße Nr. 1, das bis 1933 von der jüdischen Familie Braunschweiger bewohnt war, fiel 1994 der Abrissbirne zum Opfer: Eines Morgens rückte der Bagger an und startete mit lautem Getöse sein Vernichtungswerk. Aufgeschreckt durch diesen urplötzlichen Akt der Gemeinde Burghaun, der das Haus mittlerweile gehörte, bildeten einige Stadtsträßler spontan eine Bürger-initiative, welche umgehend die Denkmalbehörde in Fulda einschaltete. Diese stoppte fernmündlich in letzter Minute den Abriss und schickte eilends Sachverständige zum Ort des Geschehens. Das schon halb abgetragene Dach musste mittels einer großen Plane abgedeckt werden, da Regen bevorstand.
Nach einer gründlichen Untersuchung und Prüfung der Bausubstanz wurde schließlich einige Tage später doch grünes Licht für den Abbruch gegeben, da das Haus - nicht zuletzt durch das gewaltsame Rütteln der Abrissbirne am Gebälk - leider nicht mehr zu retten war.
Am Standort entstand unter Einbeziehung des benachbarten Gebäudes ein neuzeitlicher Geschäftskomplex, in dem sich für einige Jahre eine Schlecker - Filiale niederließ - bis zur Pleite in 2012.
Elisabeth Sternberg-Siebert ist verantwortlich
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